Für viele Jahre hat Observer die Medienbeobachtung für die österreichische Bundesliga durchgeführt. Nun wechselt der Etat und APA-DeFacto kommt zum Zug, wie 90minuten.at exklusiv in Erfahrung bringen konnte.
Seit 1. Juli 2017 ist nicht mehr der Observer sondern APA-DeFacto für die Medienbeobachtung der österreichischen Bundesliga zuständig. Die Bundesliga hat wie schon zuvor mit Observer ein Paket gebucht, das sämtliche Bundesliga-Klubs intensiv nützen können und auch genützt wird. business.90minuten.at hat bei der Liga und den Vereinen nachgefragt, welche Services sie besonders schätzen und warum Medienbeoabchtung wichtig ist.
Medienbeobachtung in der Liga seit 2013
„Die Bundesliga greift seit Mai 2013 auf eine Medienbeobachtung durch einen externen Dienstleister zurück. Medienbeobachtung ist für uns ein wesentliches Tool zur aktiven und proaktiven Medienarbeit“, heißt es von der Bundesliga-Medienstelle auf Anfrage von 90minuten.at.
Bundesliga ist der Servicedienstleister ihrer Klubs und unterstützt die Klubs in vielen Bereichen wie bspw. aktiv und beratend in der Medienarbeit. „Im Zuge dessen organisieren wir seit März 2015 für die Klubs der beiden höchsten Spielklassen eine zentrale Medienbeobachtung. Anfangs noch als reine Beobachtung der Printmedien ausgelegt, wurde das Angebot im Juli 2016 um den Onlinebereich erweitert. Mit Juli 2017 wird erstmals auch die Beobachtung von Hörfunk und TV ermöglicht. In Rahmen dieses zentralen Service für unsere Klubs werden jährlich rund 45.000 Clippings (Artikel) erfasst, anhand derer sich umfassende Analysen, wie bspw. auch hinsichtlich der medialen Stimmungen, erstellen lassen“, so die Bundesliga.
So sieht das aktuelle Leistungsangebot der zentralen Medienbeobachtung durch APA defacto in groben Zügen aus:
- Beobachtung aller wesentlichen österreichischen Print- und Onlinemedien (an 365 Tagen im Jahr)
- Lieferung des Pressespiegels am Erscheinungstag um 9:00 Uhr vormittags
- Radio- und TV-Alert: Benachrichtigung über relevante Beiträge in Nachrichtensendungen
- Individuell erstellbare Newsletter-Funktion
- Umfassende Datenbankfunktion für die integrierten Artikel
- Werbewertanalyse der erfassten Medienberichte
„Größter Mediendatenbank-Anbieter Österreichs“
„Als größter Mediendatenbank-Anbieter Österreichs haben wir Medien in allen Breiten- und Tiefenschichten im Angebot. Wo andere nur Abstracts oder gescannte Seitenansichten liefern, stellen wir den gesamten Artikelinhalt rechtssicher und in gestochen scharfer Originalansicht zur Verfügung. Durch Direktverträge mit einem Großteil der Verlage erhalten wir die Zeitungsinhalte zeitgleich mit den Druckereien und können so unseren Kunden eine frühestmögliche Belieferung in optimaler Qualität bieten. Auch Alerts aus den Abend- oder Morgenausgaben sind ein wichtiger Service für viele Auftraggeber. Als Tochterunternehmen der APA – Austria Presse Agentur bieten wir auch den exklusiven Zugang zur APA-Nachrichtenberichterstattung. Damit erhalten unsere Kunden zeitgleich mit den Medien und Redaktionen des Landes realtime Agenturmeldungen zu ihren gewählten Themen – schneller geht’s nicht“, sagt Klemens Ganner, Geschäftsführer von APA De Facto, gegenüber 90minuten.at zu den Vorzügen gegenüber der Konkurrenz.
Und was haben die österreichischen Bundesliga-Klubs an diesem Service bisher geschätzt und genutzt und was werden sie künftig nützten?
Red Bull Salzburg: „Breiter Überblick gewährleistet“
„Der FC Red Bull Salzburg nimmt das von der Geschäftsstelle der Österreichischen Fußball-Bundesliga initiierte Projekt einer gemeinsamen Medienbeobachtung für alle Bundesliga-Klubs in Anspruch. Die Zusammenarbeit mit der Austria Presse Agentur läuft erst seit wenigen Tagen, d.h. eine detaillierte Analyse ist noch nicht wirklich möglich. Da es jedoch schon davor eine sehr ähnliche gelagerte Initiative (Anm.: gemeinsame Medienbeobachtung durch die Firma Observer) gegeben hat und wir damit sehr gute Erfahrungen gemacht haben, haben wir uns zur Fortführung mit einem neuen Partner entschlossen.
Neben der Lieferung (per Mail) für uns relevanter (Print)Berichte, die sieben Tage die Woche sehr zeitig am Vormittag geliefert werden, ist auch die laufende Beobachtung der Online-Berichterstattung zum Klub wesentlich. Zudem ist es möglich, Berichte zu anderen Klubs bzw. der Österreichischen Bundesliga insgesamt zu sehen, womit ein breiter Überblick gewährleistet ist. Ebenso beinhaltet ist die Beobachtung von TV- bzw. Radio-Berichten so wie die Suche nach konkreten Artikeln bzw. Berichten“, sagt Red-Bull-Salzburg-Medienbeauftragter Christian Kircher.
Sturm Graz: „So gestalten, wie man es braucht“
„Wir haben bis dato mit dem von der Bundesliga organisierten Deal von Observer gearbeitet. Wir waren mit der Organisation sehr zufrieden. Jeder Verein der die Beobachtung nutzte, hatte einen individuellen Zugang zur Plattform und konnte sich die Beobachtung so gestalten wie er es brauchte. Das haben wir auch gemacht. Zusätzlich lassen wir unsere Werbe- und Medienwerte, sowie jene unserer Sponsoren über United Synergies auswerten. Durch diese Auswertungen können wir unsere Werbeflächen sehr detailliert bewerten und in weiterer Folge unseren Partnern ein fundiertes Feedback über die gebuchten Werbemaßnahmen geben“, so Alexander Fasching von Sturm Graz.
Rapid Wien: „Waren im heimischen Fußball mit Observer wohl ein Vorreiter“
„Grundsätzlich läuft die Medienbeobachtung, die über die Bundesliga für die Vereine angeboten wird, sehr zu unserer Zufriedenheit. Dies hat sicher auch damit zu tun, dass mit dem Observer bis Ende Juni ein sehr renommiertes österreichisches Unternehmen damit beauftragt war. Der SK Rapid war hier im heimischen Fußball wohl Vorreiter und hat mit dieser Firma bereits zu Beginn der 2000er-Jahre kooperiert. In meiner Zeit beim ÖFB wurde der Observer auch für die Medienbeobachtung für den Verband beauftragt, in beiden Fällen war dies beschränkt auf die reine Printbeobachtung. Praktisch war dabei vor allem auch das Online-Cliparchiv mit ausführlichen Suchmöglichkeiten für Recherche. Die direkte Zusammenarbeit des SK Rapid mit dem Observer wurde durch die Vereinbarung mit der Bundesliga und das damit verbundene Angebot für die Klubs obsolet. Außerdem arbeiten wir beispielsweise mit United Synergies zusammen um die über Medien generierten Werbewerte unserer Partner und Sponsoren zu berechnen. Dies passiert seit langer Zeit zu unserer vollen Zufriedenheit und liefert wertvolle Zahlen, Daten und Fakten. Gemeinsam mit Nielsen Sports (vormals Sport & Marke bzw. Repucom) führen wir zudem mit dem Fußball-Monitor eine jährliche Umfrage durch. Der Fußball-Monitor Österreich erlaubt die umfassende Analyse der hiesigen Fußball- und Sponsoringszene. Anhand der erhobenen Daten lassen sich neben einem detaillierten Überblick zur aktuellen Situation im österreichischen Fußball auch Entwicklungstrends auf nationaler Ebene aufzeigen. Der Fußball-Monitor hat sich für uns als wirksames Tool zur periodischen Wirksamkeitskontrolle verschiedenster Maßnahmen im Bereich des Marketings und Sponsorings bewährt. Für uns als Verein sind hier eine klare Definition und die gezielte Differenzierung als Marke von besonderer Bedeutung. Die Positionierung des SK Rapid lässt sich durch die Bestimmung von qualitativen und quantitativen Zielgruppenpotenzialen zusätzlich verstärken“, so Rapids Mediendirektor Peter Klinglmüller auf Anfrage von 90minuten.at.
SCR Altach: „Neuer Service noch genauer“
„Wir sind mit der Medienbeobachtung, welche durch die Bundesliga organisiert wird, sehr zufrieden. Bislang wurde der Observer genutzt und mit der neuen Saison wird auf den Service der apa umgestellt. Dieser ist noch genauer und bietet den Clubs mehr Möglichkeiten in der Tiefe“, sagt Werner Grabherr von Altach gegenüber 90minuten.at.
Hinweis: Die anderen Klubs haben auf die Anfrage entweder nicht reagiert oder wollten keine Informationen zum Thema Medienbeobachtung abgeben. Zum neuen Service der APA können die Klubs naturgemäß noch nicht sagen – die Anfragen wurden bereits im Juni, als noch der alte Vertrag gegolten hat, verschickt.
Themenschwerpunkt Medienbeobachtung im Fußball auf business.90minuten.at
Fußball Bundesliga: Medienbeobachtung wandert von Observer zu APA-DeFacto
Interview mit Observer: „Observer weißt das größte Mediensample auf“
Interview mit Meta Communication: „Persönliche Beratung ist unser oberstes Gebot“
Interview mit United Synergies: „Österreichs einziger Spezialist mit leistbaren Preisen“
Interview mit APA De Facto: „Wo andere nur Abstracts liefern, stellen wir den gesamten zur Verfügung“