Bundesliga-Vorstand Reinhard Herovits im 90minuten.at-Interview über die Lizenzabgabe, zu wenigen Klubs für die Sky-Go-Erste-Liga und Verschärfungen der Lizenzkriterien in den kommenden Jahren.
90minuten.at: Im März müssen die Klubs die Lizenzunterlagen für 2017/18 abgeben. Was hat sich im Vergleich zum aktuellen Jahr an den Anforderungen geändert?
Reinhard Herovits: Im Vergleich zur aktuellen Saison gibt es keine wesentlichen Änderungen, eher für das nächste Jahr, wenn die Ligareform das erste Mal greift.
90minuten.at: Eine spezielle Situation in der kommenden Saison gibt es in der Sky Go Ersten Liga, da diese Liga in dieser Form zum letzten Mal „stattfinden“ wird. Es gab oder gibt Befürchtungen, dass sich zu wenige Klubs für dieses letztes Jahr melden könnten? Haben Sie da schon vorgefühlt?
Herovits: Generell ist die Anzahl der Bewerber in den vergangenen Jahren zurückgegangen, was wir aber durchaus positiv sehen, da es einfach nicht mehr jeder Klub auf gut Glück versucht. Es gibt einfach mehr Bewusstsein zu diesem Thema. In den letzten Jahren gab es meistens 5-6 Bewerber, mehr werden es wohl dieses Mal nicht werden. Selbst wenn es nur zwei bis drei Bewerbungen geben sollte und die Erfahrung gezeigt hat, dass ein Bewerber die Lizenz nicht bekommt, kann man also davon ausgehen, dass wir kommende Saison 20 Klubs für die beiden Ligen haben werden.
90minuten.at: Was, wenn es trotzdem nicht gelingt?
Herovits: Sollten wir wider Erwarten nur 19 Klubs haben, dann können wir mit Amateurmannschaften von Klubs der Tipico Bundesliga auffüllen, das wurde bereits im vergangenen Jahr vorausblickend beschlossen.
90minuten.at: Eine mildere Beurteilung der Sky-Go-Erste-Liga-Lizenzen ist aber nicht zu erwarten?
Herovits: Nein, das wäre kontraproduktiv, da die Liga das Ziel hat, die Saison mit allen Klubs zu beenden.
90minuten.at: In der Bundesliga-Klubkonferenz am Dienstag wurden bereits Ideen für die Lizenzierung der Zukunft besprochen: Demnach gibt es Vorschläge, dass Bundesliga-Stadien künftig keine Laufbahn mehr haben dürfen und die Ecken in den Stadien geschlossen sein müssen. Wie konkret sind diese Pläne?
Herovits: Das sind Ideen, die diskutiert worden sind und den Zeitraum ab 2020 betreffen. Es ist aber diesbezüglich noch nichts beschlossen worden.
90minuten.at: An welchen Lizenzschrauben wurde bzgl. der Saison 2018/19 gedreht?
Herovits: Der Wartungserlass des Finanzministeriums sieht eine zwingende Ausgliederung des Profibetriebs in eine GmbH mit einer Übergangsfrist von drei Jahren vor. Die Klubs haben jedoch beschlossen, dass ein Klub bereits mit Abgabe der Lizenzunterlagen ausgegliedert sein muss, sonst gibt es keine Lizenz für die höchste Spielklasse.
Danke für das Gespräch!
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