Der SK Rapid setzt nun auch in Sachen Wirtschaft neue Maßstäbe: Im Vorfeld der Ordentlichen Hauptversammlung wurde heute der grün-weiße Geschäftsbericht im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz veröffentlicht und dieser zeigt ein überaus erfreuliches Bild: Neben einem Rekord-Gesamtumsatz von rund € 48 Mio. (inklusive € 9,3 Mio Transfererlöse) verbuchten die Hütteldorfer einen Gewinn von € 11,6 Mio. für die abgelaufene Saison (Berichtszeitraum 01. Juli 2015 – 30. Juni 2016). Dies ist das beste Ergebnis eines österreichischen Fußballvereins aller Zeiten. Damit konnte der SK Rapid auch sein Eigenkapital gehörig erhöhen: per 30.06. 2016 beträgt dieses rund € 10,3 Mio., was ebenso einem historischen Höchstwert innerhalb des Österreichischen Klubfußballs entspricht.
Die Erhöhung der aktuellen Bilanzsumme auf rund € 84 Mio. ist vor allem auf den Stadionneubau des Allianz Stadions zurückzuführen. Rund € 58 Mio. Anlagevermögen (69 % der Bilanzsumme) ist mittels langfristigen Bankkredit (€ 32 Mio.), dem überaus erfolgreichen Crowdinvesting (Rapid InvesTOR € 3 Mio.) und der Subvention der Stadt Wien (rund € 20 Mio.) sowie aus Eigenmittel finanziert worden.
Zum 30.6.2016 bilanzierte der SK Rapid 8,8 Mio. Euro an liquiden Mitteln, untermauert von ausgezeichneten Liquiditätskennzahlen, und hat somit Handlungsspielraum für die Saison 2016/17 geschaffen.
Die einzelnen Geschäftsfelder im Überblick
Der aktuelle Geschäfts- und Tätigkeitsbericht des SK Rapid gibt zudem Aufschluss zu den Ergebnissen der einzelnen Geschäftsfelder. Im internationalen Bewerb konnte der SK Rapid – aufgrund einer sportlichen Höchstleistung bzw. dem Aufstieg als Gruppensieger unter die besten 32 der UEFA Europa League – einen Rekorderlös aus der Zentralvermarktung in Höhe von € 10,3 Mio. erwirtschaften. Ebenso wurden Erlöse von über € 6 Mio. aus Ticketing und Fanreisen lukriert. Schlussendlich ergibt dies einem Gewinn in der Höhe von rund € 8,8 Mio aus dem internationalen Bewerb.
Das Ergebnis des nationalen Wettbewerbs liefert ein Minus von rd. € 5 Mio. Erklärend hierfür sind folgend vier Faktoren: Dem Zinsaufwand für den Stadioninvestitionskredit stehen noch keine zusätzlichen Erlöse aus dem Betrieb des neuen Allianz Stadions gegenüber. Weiters wurde 2015/16 ein neues, eigenes Vertriebsteam aufgebaut, dessen Erfolge erst in der heurigen Saison 2016/17 verbucht werden können. Darüber hinaus wurden zahlreiche strukturelle Projekte und Wettbewerbe durchgeführt, beispielhaft hierfür ist unter anderem eine neue Ticketing-Software. Schlussendlich erfolgten viele Investitionen in das sportliche Humanvermögen – so konnten beispielsweise mehrere Leistungsträger vorzeitig verlängert und Talente langfristig gebunden werden. Die positive Transferbilanz von rd. € 7,9 Mio. stellt ebenso einen neuen Rekord in der Geschichte des SK Rapid dar. Maßgeblich wurde diese durch den Verkauf von Robert Beric an den französischen Spitzenklub St. Etienne beeinflusst.
„Dieses großartige Rekordergebnis der letztjährigen Saison ist das Produkt einer klaren, nachhaltigen Strategie mit Unterstützung aller Stakeholder sowie einer hervorragenden sportlichen Leistung unserer Mannschaft in der Europa League“, so SK Rapid Geschäftsführer Wirtschaft Christoph Peschek. „Zudem stimmen uns die Wachstumszahlen sehr positiv – sei es Ticketing, Merchandising, Mitgliedschaften oder Sponsoring. Auch in der vergangenen Saison konnten wir überall zulegen sowie gleichzeitig unsere Effizienz weiter steigern. Mit dem neuen Allianz Stadion haben wir nun auch die passenden Rahmenbedingungen sowie einen Ort geschaffen, wo sportliche Rekorderfolge auf unternehmerische Spitzenleistungen treffen werden. Wir sind davon überzeugt, dass nicht nur der nächste Geschäftsbericht, sondern auch die Abschlusstabelle am Ende der Saison ein sehr positives Bild zeigen werden.“
Raphael Landthaler, Direktor Finanzen und Organisationsentwicklung des SK Rapid, pflichtet bei: „Der erwirtschaftete Jahresüberschuss verbessert unsere Liquidität und somit die Beweglichkeit, den Handlungsspielraum des SK Rapid. Schlussendlich stehen damit dem Sport, unserem klaren Fokus, mehr Mittel zur Verfügung. Bis auf den Bereich Gastronomie und einigen untergeordneten Stellen haben wir alle Angebote von externen Dienstleistern abgelehnt, wir wollen weiterhin Kernkompetenzen bei uns im Haus fördern und ausbauen. Nur so können wir zukünftige Abhängigkeiten vermeiden und nachhaltig wirtschaften.“
Geringe TV-Erlöse
Ein Wermutstropfen ist ein weiteres Mal der geringe Erlös aus den TV-Rechten der österreichischen Bundesliga. „Österreich liegt bei den TV-Erlösen, die ja bekanntlich von der Bundesliga zentralvermarktet werden, laut einer aktuellen Studie der UEFA nur an 18. Stelle“, so Peschek. „Mit absoluten Erlösen aus den Bundesliga-TV-Rechten von rund € 1,5 Mio. bzw. einem relativen Umsatzanteil im nationalen Bewerb von deutlich unter 10 % liegen wir klar hinter Ländern wie Schweden, Schottland, Polen oder Rumänien. Hier muss sich zukünftig etwas ändern, gerade im Sinne der fortschreitenden Professionalisierung unserer Liga!“
Als erster österreichischer Fußballklub veröffentlichte der SK Rapid im Herbst 2013 einen umfassenden schriftlichen Geschäftsbericht, der damals die Saisonen 2010/11 bis 2012/13 abdeckte, seither geschieht dies immer jährlich im Herbst nach der jeweiligen Spielzeit. Der gesamte, aktuelle Geschäftsbericht zur Saison 2015/16 steht ab spätestens zehn Tage vor der Ordentlichen Hauptversammlung (diese findet am 28. November im Allianz Stadion statt) auf der Homepage des SK Rapid als Download zur Verfügung und wird als gedruckte Version im Rahmen der Ordentlichen Hauptversammlung aufgelegt.