Austria-Vorstand Markus Kraetschmer im 90minuten.at-Interview über die Finanzen in der aktuellen Saison, die Planungen für 2017/18 und die finanziellen Auswirkungen der neuen Generali-Arena.
Austria-Vorstand Markus Kraetschmer …
… über die Finanzzahlen, die für die aktuelle Saison zu erwarten sind: „Für die aktuelle Saison erwarten wir einen Umsatz von ca. 27 bis 28 Mio. Euro (Anmerkung: alle Zahlen für den gesamten Konzernabschluss des FK AUSTRIA WIEN inkl. Nachwuchs, Akademie, Merchandising und Gastronomie). Das endgültige Resultat (bei Umsatz und Jahresergebnis) hängt auch davon ab, was bis Ende Juni noch passiert und welche sportlichen Ziele wir noch erreichen. Wir streben auf jeden Fall die schwarze Null an (Anmerkung: ein ausgeglichenes Jahresergebnis), es kann auch noch ein positives werden, das hängt von etwaigen Transfers ab und wie gewisse Parameter bzgl. des neuen Stadions bewertet werden.“
… über das geplante Budget für die Saison 2017/18: „Wir kalkulieren wie immer auf der Basis eines vorsichtigen Kaufmanns. Dh. konkret, dass wir davon ausgehen, in der Liga in den Top 3 zu landen, im Cup ins Semifinale kommen und im europäischen Bewerb die Qualifikationsphase ohne Gruppe zu spielen. Diese Planungen ergeben einen Umsatz in der Höhe von 24 bis 25 Mio. Euro, mit einer schwarzen Null beim Jahresergebnis. Wenn wir in die Gruppenphase kommen, erhöht sich der Umsatz dann dementsprechend.“
… auf die Frage, ob sich die Einnahmenstruktur durch das Happel-Stadion verändert hat: „Ich muss klar sagen, dass wir in den Bereichen Eintrittsgelder und TV-Gelder eine Stabilisierung erreicht haben, beim Sponsoring haben wir uns sogar leicht gesteigert. Ausgabenseitig haben wir jedoch durch den Spielbetrieb im Happel-Stadion, den Umzug nach Steinbrunn und den notwendigen Adaptionen im NW-TR-Betrieb eine erhebliche Mehrbelastung in der Höhe von zumindest 1,5 Mio. Euro zu verkraften!“
… über die zu erwartenden Umsätze mit dem neuen Stadion ab 2018/19: „Mit dem neuen Stadion haben wir in der ersten Saison 2018/19 sicherlich eine Ausnahmesituation. Wir erwarten uns generell, dass wir mit dem neuen Stadion die Umsätze nachhaltig um mind. 4 Mio. Euro pro Saison steigern können. Natürlich wird es aber auch eine andere Kostenbelastung geben als früher. Andererseits werden wir auch wieder Kosten einsparen, wenn wir das Trainingszentrum wieder vor der Haustüre haben. Wie der zusätzliche Deckungsbeitrag dann genau aussehen wird, kann man jetzt noch schwer einschätzen, wir rechnen aber mittelfristig mit 2-3 Mio. Euro pro Saison. Bei aller Euphorie darf man nicht vergessen, dass mit dem neuen Stadion dann aber auch der Zinsen- und Kapitaldienst (=Rückzahlungen) für das Darlehen beginnt.“
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