Die Mannschaft des FC Red Bull Salzburg ist ohne Munas Dabbur heute ins Trainingslager aufgebrochen. Der Stürmer konnte den Flieger nach Dubai allerdings nicht besteigen. Für den 24-jährigen gibt es – trotz fristgerechtem Einreichen des Visumantrags – bis jetzt noch keine Antwort bzw.eine Einreiseerlaubnis in das arabische Emirat.
Deshalb reist Dabbur – ebenfalls vorerst ins Camp des FC Liefering nach, der sich seit Freitag im spanischen Malaga auf die Frühjahrssaison vorbereitet. Christoph Freund, Sportlicher Leiter der Roten Bullen, begründet dies so: „Wir warten weiterhin auf die Rückmeldung zu unserem Antrag. Bei einer nachträglichen positiven Erledigung des Visumantrags wird er dann der Mannschaft nach Dubai folgen. Für Munas ist es aber unabhängig davon wichtig, dass er sich nach seiner Verletzungspause möglichst rasch wieder ans Mannschaftstraining gewöhnt.“
„Das Trainingslager hätte abgesagt gehört“
Kritik dazu gab es von Paul Haber, renommierter Sportmediziner und Präsident des großen jüdischen Sportclubs Hakoah Wien, im Gespräch mit dem Standard: „Es ist ja keine extreme Überraschung, dass ein israelischer Sportler nicht in ein arabisches Land einreisen darf. Das Trainingslager“, sagt Haber dem Standard, „hätte abgesagt gehört. Die ganze Mannschaft hätte nach Spanien fliegen sollen.“
Haber verweist auf das Beispiel von Eintracht Frankfurt: Der Isreali Taleb Tawatha durfte mit Eintracht Frankfurt nach Abu Dhabi reisen. Im Standard heißt es: „Doch gerade Tawatha hätte für Salzburg eine Warnung sein müssen. Auch sein Visum ließ lange auf sich warten. Die Frankfurter waren allerdings schon Anfang Dezember an die Öffentlichkeit gegangen, als sie damit drohten, das gesamte Trainingslager abzusagen. Kurz darauf erhielt Tawatha die Zusage, einreisen zu dürfen.“