Sky Deutschland hat den nächsten Erfolg im Kampf gegen Cyberkriminelle erzielt: Das Amtsgericht Tauberbischofsheim verurteilte jetzt zwei Deutsche wegen illegalen Live-Streamings von Bundesliga-Übertragungen von Sky Deutschland im Jahr 2014. Wegen fünf nachgewiesener Urheberrechtsverletzungen wurde ein 28-jähriger Angeklagter aus Baden-Württemberg zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt. Ein weiterer, ebenfalls 28-jähriger Angeklagter aus Sachsen wurde zu einer Geldstrafe in Höhe von 90 Tagessätzen verurteilt. Auch in Österreich ist ein Anti-Piracy-Team am Werk.
Sky konnte die Täter bereits aufgrund eigener Ermittlungen bei Stellung der Strafanzeige eindeutig identifizieren und eine schnelle Überführung der Täter durch die Polizei ermöglichen.
Thomas Stahn, Head of Anti-Piracy & Technology bei Sky Deutschland: „Mit diesem klaren Urteil des Amtsgerichts Tauberbischofsheim sehen wir uns einmal mehr in unserer Strategie bestätigt, illegale Live-Streams kontinuierlich und konsequent zu verfolgen. Es ist ein wichtiges Zeichen, dass die Justiz gegen derartige Urheberrechtsverletzungen vorgeht und diese mit Freiheitsstrafen oder empfindlichen Geldstrafen ahndet.“
„Illegales Streaming ist ein weltweites Problem. Grundsätzlich lassen sich zwei „Geschäftsmodelle“ unterscheiden: kostenpflichtige und werbefinanzierte Streams. Erstere kopieren quasi unser Abonnementmodell, letztere locken mit einem vermeintlich kostenlosen Angebot und finanzieren sich durch fragwürdige Werbeschaltungen und Pop-Ups. In vielen Fällen führt ein unüberlegter Klick oder das bloße Aufrufen solchen Seiten im Übrigen zu einer Infektion des eignen Rechners mit Schadsoftware – ein erhebliches Risiko, dem sich Nutzer oft nicht bewusst sind. Genauso wenig sind sich viele darüber im Klaren, dass sie mit ihrem Geld bzw. Klicks Strukturen und Personen unterstützen, die der organisierten Kriminalität zuzurechnen sind. Die zunehmende Professionalisierung und der Aufbau gut organisierter internationaler Strukturen bei den illegalen Angeboten zeigen uns, dass diese Form der Piraterie längst Bestandteil der internationalen Cyber-Kriminalität geworden sind“, so Sky in einer Stellungnahme gegenüber business.90minuten.at.
Was tut Sky gegen illegale Streamingangebote?
Anti-Piracy-Team
Das Anti-Piracy-Team von Sky, das auch in Österreich aktiv ist, arbeitet in Live-Schichten und spürt illegale Sky Übertragungen auf, indem sie sich im Prinzip wie Nutzer verhalten und nach Streams googeln. Dieser Teil des Teams arbeitet eng mit der Technik- und der Rechtsabteilung zusammen, die die Ergebnisse analysieren, aufbereiten und mit den entsprechenden internen und externen Stellen koordinieren. Wenn wir uns die illegalen Plattformen später genauer ansehen und Beweise sichern, muss alles hieb- und stichfest, sauber recherchiert und strukturiert sein. Wir passen das Team kontinuierlich an die Veränderungen der illegalen Marktgegebenheiten und -entwicklungen an, um permanent auf dem neuesten Stand zu agieren. Wenn in der Live-Schicht eine Plattform mit einem illegalen Sky Stream identifiziert wurde, versuchen wir, diese zu kontaktieren und auf die Urheberrechtsverletzung aufmerksam zu machen. Viele technische Provider sind sehr kooperativ, reagieren auf unsere Anrufe oder Mails und entfernen den Stream – teilweise binnen einer Minute. Ziel ist, jedes einzelne von uns gesendete Signal identifizieren und zurückverfolgen zu können, um herausfinden, wer unser Sendesignal ursprünglich weiterverbreitet hat.
Zusammenarbeit mit Ermittlungsbehörden
Sky intensiviert auch international die Zusammenarbeit durch fachliche Schulungen der Ermittlungsbehörden und den Austausch mit Europol und Interpol. Wir stellen Vorermittlungen an und übergeben den Ermittlungsbehörden dann unsere Rechercheergebnisse.
Auf politischer Ebene
Als europäisches Medienunternehmen stehen wir im politischen Dialog auf europäischer Ebene, um die schwerwiegenden Probleme bei der Rechtsdurchsetzung im Internet deutlich zu machen und zu analysieren, wie europäisches Recht auch EU-weit umgesetzt und durchgesetzt werden kann. Wir sehen die Piraterie-Bekämpfung auch als Aufgabe starker Allianzen. Investitionen in Eigen- und Koproduktionen (wie beispielsweise „Babylon Berlin“) müssen finanzierbar bleiben und Piraterie gefährdet die legale Auswertung und damit die Finanzierungsgrundlage.